Wie angekündigt sind Kerstin und ich am 30. Dezember nach Monterey gefahren, ein nettes beschauliches Städtchen an der Pazifikküste.
Von Anfang bis Mitte des letzten Jahrhunderts wurden hier Tonnen von Sardinen gefangen und in unzähligen Konservenfabriken konserviert. Hier spielt John Steinbecks berühmtes Buch "Die Straße der Ölsardinen" (im Original "Cannery Row"). Zugegeben bis ich dorthin kam, hatte ich auch noch nie von diesem Buch gehört. Kerstin hingegen schon, sie hat es sogar gelesen! Wir haben einen sehr netten geführten Stadtrundgang durch das Viertel gemach, ganz privat, wir waren die einzigen bei der Führung, abgesehen davon ist es sehr touristisch.
Außerdem haben wir eine Whale-Watching-Tour gemacht. Morgens um 10 Uhr ging es bei sehr schönem sonnigen Wetter los. Der Wellengang hat uns dann doch sehr überrascht, fühlte sich ein wenig an wie Karussel fahren. Manch eine mußte dann auch die Fische füttern und es schien als wäre jemand vom Personal eigens dafür abgestellt, alle, die grün im Gesicht sind, hinten an die Reling zu führen und ihnen ein paar gute Worte und Papierhandtücher mitzugeben.
Zu sehen gab es dann einige Seehunde, einige Seelöwen, einige Delfine (sagen wir eher Delfin-Rückenflossen) und zwei Grauwale bzw. ihre Rücken, wenn sie gelegentlich auftauchten und ihre Wasserfontänen in die Luft pusteten. Auf dem folgenden Bild ist ein solcher Grauwal.
Ehrlich! Er ist nur grade untergetaucht!
Am Neujahrstag waren wir im Monterey-Bay Aquarium. Die Nummer 1 der Aquarien in den USA und in der Tat sehr schön.
Zum Jahreswechsel war ganz Monterey auf den Beinen. Es war Monterey's First Night mit vielen In- und Outdoor-Events in der Innenstadt. Wir haben uns dort ein wenig umgeschaut, uns dann aber für den tatsächlichen Jahreswechsel in eine kleine Bar am Rande der Innenstadt begeben. Hier trafen sich scheinbar eher die Partymuffel auf einen Drink. Die Leute dort hatten keine Papphütchen auf und um 12 wurde wenig Aufhebens gemacht. Der Jahreswechsel wird ja ohnehin relativ, wenn einem bewußt ist, dass zu Hause alle schon seit neun Stunden im Neuen Jahr sind und gleich zum Frühstück aufstehen.Am 2. Januar waren wir dann auf dem Big Sur, bekannt für seine Redwood-Bäume und die wunderschöne Küste, der Highway führt direkt an der Küste entlang. Ohne Auto war es mal wieder eine echte Herausforderung. Organisierte Touren von Monterey aus gibt es nicht, der Bus fährt im Winter nur am Wochenende, allerdings nicht an Neujahr und sowieso auch nur zweimal pro Tag. So blieb für uns nur der Sonntag. Die ganze Nacht und morgens beim Aufwachen Dauerregen, der zum Glück im Laufe des morgens nachläßt. Bei Ankunft am Busbahnhof die Ankündigung der anderen Busfahrer, dass der Bus auf den Big Sur möglicherweise wegen des schlechten Wetters gar nicht fährt. Na, super! Der Bus kommt dann zu unserer Freude doch. Der Busfahrer ist super nett. Er schlägt uns vor uns auf dem Hinweg Infos über die jeweiligen Haltepunkte und was wir dort tun können zu geben und uns dann auf dem Rückweg dort aussteigen zu lassen. Zahlen sollen wir erst beim Aussteigen, denn er weiß nicht, wie weit er bei dem Wetter tatsächlich fahren kann.
Die Strecke ist tatsächlich sehr, sehr schön.
Und die Strecke ist am Ende auch das einzige, was wir vom Big Sur zu sehen bekommen. Wegen des Wetters und weil nicht klar ist, ob der zweite Bus überhaupt fahren wird, treten wir mit dem selben Bus auch die Heimreise wieder an. Es hat sich gelohnt.
So, ich muss zum Bus. Heute geht es nach Berkeley. Die Zeit reicht nicht, um noch von Los Angeles und San Luis Obispo zu berichten. Nächstes Mal.
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