Dienstag, 9. November 2010

Buntes Allerlei

Schon seit ein paar Tagen habe ich das Gefühl, es ist Zeit für einen neuen Blog-Beitrag. Seit Halloween ist viel passiert, aber da es viel Kleines und nichts Großes (wie der Grand Canyon oder Halloween) ist, ist es schwieriger darüber zu schreiben bzw. eine Auswahl zu treffen, was meine Blog-Leserinnen und Blog-Leser interessieren könnte. 
Ich widme diesen Beitrag mal dem Thema Ernährung, da gibt es so einiges, was verwundern kann. Der Auslöser: Ich war heute im Supermarkt, um Zutaten für Nussecken zu kaufen, die ich für Freitag, wenn ich meinen letzten Tag bei PACE habe, backen will. Eine Übersetzung für Nussecken gibt es übrigens bei "leo deutsch-englisch" (Internet Wörterbuch) nicht. Verschiedene Foren diskutieren die beste Übersetzung und kommen zu dem Schluss, daß "nutcorner" keine gelungene Übersetzung ist und "nuttriangle" oder "nutslide" eher zutreffen. Beim Einkaufen mußte ich zum einen zum wiederholten Male feststellen, dass es hier keine kleinen Packungsgrößen gibt. Mehl und Zucker gibt es beispielsweise in 1,8 Kilo Größe, Milch für gewöhnlich im 3,78 Liter Kanister. Der höchste Fettgehalt bei Milch ist in der Regel 2%, es gibt aber auch 1% oder fettfreie Milch. Sahne zu kaufen ist im übrigen auch recht schwierig. Als ich vor einiger Zeit in einem kleineren Lebensmittelladen danach fragte, wußte die Kassierin, eine junge Frau, vermutlich eine Studentin, gar nicht, was ich von ihr wollte. Eine Kundin meinte dann ich müsse "half &half" kaufen, was halb Milch und halb Sahne ist. Da ich sie zum Kochen brauchte und nicht für Schlagsahne war es okay. Die Amerikaner scheinen einen gewissen Fett-, Zucker- und Cholesterol-frei oder zumindest -arm Wahn entwickelt zu haben. Statt Zucker gibt es Maissirup, ist billiger, oder Süßstoff, statt Fett gibt es dann Zuckerersatzstoffe oder andere Geschmacksverstärker. Es ist wirklich unglaublich wie lang die Zutatenlisten hier überwiegend sind. Zum Thema cholesterol-frei noch ein Beispiel: Ich war neulich in einer der vielen hiesigen Restaurantketten Mittagessen und das einzige herzhafte vegetarische Gericht, war ein cholesterolfreies Veggie-Omlette. Mhm, yammie! Insbesondere in den amerikanischen Restaurants besteht die Auswahl an vegetarischen Gerichten meist zwischen Veggie-Burger und Veggie Sandwich. Allerdings sind Burger und Sandwiches auch ein offensichtlich sehr beliebtes Essen und dazu gibt es dann natürlich Pommes oder manchmal auch mashed potatos (Kartoffelpüree). Daneben gibt es aber ja auch immer noch die Möglichkeit den Salat ohne Chicken (Huhn) oder Bacon (Speck) zu bestellen und es gibt natürlich auch hier diverse internationale Restaurants, in denen es mit dem vegetarischen Essen dann oft einfacher ist. So komme ich beim Thema Ernährung von Höcksken auf Stöcksken und Ausgangspunkt waren eigentlich die Nussecken und die Tatsache, dass es hier im Supermarkt keine Haselnüsse zu kaufen gab. So gibt es dann also "nutslides" mit Mandeln und Peccanüssen.
Ich mache mal mit dem Thema Essen weiter, diesmal aber in Verbindung mit sozialen Aspekten. Am Samstag hatten wir hier eine kleine "Pottluck-Party". Hier heißt bei Cindy und Larry meiner vierten Gastfamilie. Die beiden sind im Un-Ruhestand. Sie leben, wie schon meine vorherige Familie in Southpark. Pottluck-Parties sind die Parties, zu denen jeder, der kommt etwas mitbringt und sie scheinen hier tatsächlich recht üblich zu sein. Es sind auch gar nicht unbedingt große Parties, man trifft sich einfach bei jemandem zu Hause und jeder bringt etwas zu essen mit. Ich hatte für das Wochenende angekündigt, das Kochen an einem Tag zu übernehmen. Bisher habe ich in allen Familien gekocht: Ratatouille, Quiche natürlich, Currygemüse, Gemüseauflauf, aber eigentlich nie etwas typisch deutsches. Nun wollte ich meine Gastfamilie und Pottluck-Gäste mit traditionell westfälischen Reibekuchen beglücken. Beglücken konnte ich sowohl Gastfamilie als auch Gäste und gelernt habe ich das Reibekuchen nicht nur westfälische Tradition haben. Sie werden als "Latke" ebenfalls mit Apfelmuss traditionell zum jüdischen Chanukka-Fest serviert werden.

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